Egal ob deftige Kost, süßes Dessert oder kleine Leckerei to go – die Wiesn ist ein wahres Schlemmerparadies. Dieses Jahr findet das beliebte Oktoberfest leider nicht statt. Trotzdem müssen Sie nicht auf die Leckereien von den Münchner Wiesn verzichten. Lassen Sie sich von unseren 8 Rezepten inspirieren und bringen Sie die Köstlichkeiten zu sich nach Hause. Die deftige bayerische Küche bietet besonders Fleischfans vielfältige Genüsse, aber auch Vegetarier und Dessertliebhaber kommen bei unseren Rezepten nicht zu kurz. Wir wünschen „an Guadn“ (Bayerischer Ausdruck für „Guten Appetit“)!
1. Bayrisches Weißwurstfrühstück
Zutaten für 4 Personen:
- 8 Paar Weißwürste (je nach Hunger)
- 8 Laugenbrezen
- Süßer Senf
- Genug Weißbier
Für ein traditionelles Weißwurstfrühstück lädt man zuerst ein paar nette Freunde ein und geht dann zu einem guten Metzger und Bäcker und kauft frische Weißwürste und frische Brezen. Wenn die Freunde da sind, einen Topf Wasser mit etwas Salz oder Brühe auf den Herd stellen und die Weißwürste langsam erhitzen. Die Empfehlung für die Kochzeit lautet grobe 10 Minuten. Wichtig ist, dass das Wasser nicht mehr kochen darf, wenn die Weißwürste reinkommen, sonst platzen sie auf. Dann den Topf mit den Würsten auf den Tisch stellen. Mit warmen Weißwürsten, Brezen, Senf und Weißbier kann der Tag nur gut beginnen.
Traditionell wird die Weißwurst „gezuzelt“ statt geschnitten. Dazu lässt man sie kurz etwas auskühlen. Danach wird das Ende der Wurst wird mit einem Schlitz oder einem Kreuzschlitz versehen. Dann tunkt man das Ende in den süßen Senf, umschließt ca. 3-4 cm der Wurst mit den Lippen und presst und saugt das Wurstbrät heraus.
Warum werden Weißwürste traditionell nur bis um 12 Uhr gegessen?
Wichtige Bayerische Tradition: Das Weißwurstessen darf das 12 Uhr Mittagsläuten nicht überschreiten. Das ist eine eiserne Regel aus vergangenen Zeiten. Da es früher keine Kühlschränke gab, liefen die Würste bei warmen Temperaturen bereits nach wenigen Stunden Gefahr zu verderben. Daher galt die Regel, dass die Würste nur vormittags gegessen werden dürfen, um zu verhindern, dass sich jemand eine Lebensmittelvergiftung zuzieht.
2. Der Schweinebraten mit Biersoße für fortgeschrittene Köche
Etwas für fortgeschrittene Köche ist der Schweinebraten. Die Zubereitung dauert etwa 2 Stunden.
Zutaten für 4-6 Personen:
- 2 kg Schweinefleisch (Schulter oder Bauch) mit Schwarte, aber ohne Knochen
- 1 Flasche dunkles Bier zum Aufgießen
- 1 Stange Lauch
- 1 dicke Karotte
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 Sellerie
- Salz, schwarzer gemahlener Pfeffer, edelsüßes Paprikapulver und ganze Kümmelsamen
Zuvor Zwiebel, Lauch, Karotte und Sellerie schneiden. Vor dem ersten Bratgang wird die Schwarte eingeritzt und mit Salz, Pfeffer, Paprika und Kümmel von allen Seiten gewürzt. Der Schweinebraten wird in einem Bräter mit der Schwarte nach oben in den auf 175°C vorgeheizten Backofen (Ober- und Unterhitze) geschoben. Dann das Gemüse nach den ersten 10 Minuten Garzeit hinzugeben und mit dunklem Bier aufgießen. Idealerweise sollte die Flüssigkeit den Schweinebraten etwa 1,5 cm hoch umschließen. Die nächsten 1,5 Stunden bleibt der bayerische Schweinebraten nicht abgedeckt (!) im Backofen. So entsteht die typische saftige Kruste. Kurz bevor der bayerische Schweinebraten aus dem Backofen genommen wird, sollte die Unterhitze ausgeschaltet und die Kruste bei 200°C Oberhitze wenige Minuten gegrillt werden.
Für die Soße wird der Sud mitsamt dem Gemüse in einen Topf gefüllt und eingekocht.
3. Semmelknödel als Beilage
Als typische Beilage zu Schweinebraten oder anderen Fleischgerichten werden häufig Semmelknödel serviert.
Zutaten für 4-6 Personen:
- 5 altbackene Brötchen (ca. 300 g)
- 250 ml Milch
- 3 Eier
- 5 Stiele Petersilie
- Salz, Pfeffer & geriebene Muskatnuss
- 2 kleine Zwiebeln
- 2 EL Butter
Die Brötchen in 1 x 1 große Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Danach die Milch erwärmen und über die Brotwürfel gießen, verrühren und mind. 10 Minuten einweichen lassen. In der Zwischenzeit Zwiebeln schälen, fein würfeln, Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln glasig dünsten. Dann die Petersilie fein hacken und Eier in eine Schüssel geben und verquirlen. Danach werden alle Zutaten zu dem Brötchen-Milch-Mix hinzugefügt und gut mit den Händen verknetet. Gewürzt wird die Masse mit Salz, Pfeffer und Muskat. Dann mit angefeuchteten Händen 8–10 Knödel formen, sie ins siedende Wasser geben und bei schwacher Hitze 15-20 Minuten ziehen lassen bis die Knödel an die Oberfläche steigen. Dann aus dem Wasser holen und in einer Schüssel anrichten.
4. Das i-Tüpfelchen: Der Bayerische Krautsalat
Zutaten für 4-6 Personen:
- 1kg Weißkohl
- 1 ½ TL Salz
- 150 g durchwachsener Speck (traditionelles Rezept, kann für Vegetarier weggelassen werden)
- 1 ½ kleine Zwiebeln
- 4 ½ EL Weißweinessig
- 1 ½ TL scharfer Senf
- 6 EL Öl
- 0,2 l Gemüsebrühe
- 1 EL Kümmel, ganz oder gemahlen
- Schwarzer Pfeffer
Perfekt zu Schweinebraten und Knödeln passt der Bayerische Krautsalat aus Weißkohl. Dazu den Kohl vierteln, waschen und in feine Streifen schneiden. Mit Salz vermischen und zugedeckt ziehen lassen bis die anderen Zutaten vorbereitet sind. Zwiebeln fein zerkleinern und glasig anbraten. Wer mag kann dazu noch Speck würfeln und mit anbraten. Dann Essig und Brühe dazu geben, aufkochen lassen und rühren. Dazu Kümmel, Senf und Öl unterrühren. Das Kraut mit dieser Marinade mischen und zugedeckt bei Zimmertemperatur etwa 3 Stunden ziehen lassen. Abschließend den Krautsalat mit reichlich Pfeffer würzen und noch einmal mit Salz abschmecken.
5. Vegetarische Käsespätzle
Zutaten für 4 Personen:
- 1 kg Spätzle, frisch aus dem Kühlregal oder selbstgemacht (unten finden Sie ein Rezept zum Selbstmachen)
- 400 ml Sahne
- 200 g geriebener Emmentaler
- ½ Bund gehackte Petersilie
- 1 Zwiebel
- Butter
- Salz und Pfeffer
In eine gusseiserne Pfanne oder gut gefettete Auflaufform gibt man abwechselnd Spätzle und eine Schicht Käse. Auf jede Schicht gibt man etwas Pfeffer, Muskat und Salz. Dazu ein paar Butterflöckchen und leicht glasierte Zwiebeln. Die letzte Schicht bildet ein Käseschicht.
Zum Abschluss werden die heißen Spätzle noch mit Röstzwiebeln und etwas klein geschnittener Petersilie getoppt.
Selbstgemachte Spätzle:
Hierzu brauchen Sie ein spezielles Spätzlebrett oder eine Spätzlepresse, durch die die Spätzle ihre typische Form erhalten.
Zutaten für 4 Personen:
- 500 g Mehl
- 6 Eier
- 200 ml Sprudelwasser
- eine Prise Salz
Zuerst das Mehl in eine Schüssel sieben und eine Mulde drücken. Anschließend Eier in diese Mulde geben und Sprudelwasser sowie Salz hinzugeben. Dann den Teig mit Händen oder Holzlöffel verrühren bis er sich klebrig vom Löffel zieht. Der fertige Teig muss 10 Minuten ruhen. In der Zwischenzeit Salzwasser zum Kochen bringen.
Wenn das Wasser kocht, den Teig mithilfe eines Spätzlebrettes ins Wasser pressen bzw. schaben. Wenn die Spätzle auf dem Wasser schwimmen sind sie fertig. Am besten gibt man den Teig in vier Etappen in das Wasser und lässt sie kochen, um Zusammenkleben zu vermeiden. Abschließend unter kaltem Wasser abschrecken.
6. Obatzda für eine bayerische Brotzeit
Bei einer typisch bayerischen Brotzeit dürfen frisches Brot, Brezen, dünn aufgeschnittener Emmentaler und Speck nicht fehlen. Auch Obatzda als Brotaufstrich ist sehr beliebt.
Rezept Obatzda:
- 200 g reifer Camembert
- 1 große Zwiebel
- 100 g Doppelrahm-Frischkäse
- 40 g weiche Butter
- Schwarzer Pfeffer, Salz
- 1 TL Paprika, edelsüß
- 1 Bund Schnittlauch zum Anrichten
Zwiebel fein hacken und reifen Camembert mit einer Gebel zerdrücken. Dazu Frischkäse, Butter und Zwiebel untermischen. Dann mit Paprika, Salz und Pfeffer würzen. Zum Servieren etwa 30 Minuten ziehen lassen und vor dem Servieren nochmals abschmecken. Dann mit Zwiebelringen und Schnittlauchröllchen bestreuen und auf frischem Brot genießen!
7. Für Süßmäuler: Luftiger Kaiserschmarrn
Typisch österreichisch oder bayerisch: Der luftig-lockere, himmlisch-leckere Kaiserschmarrn, der typischerweise mit Apfelmus und Puderzucker serviert wird.
Zutaten für 4 Personen:
- 200 g Mehl
- 4 Eier
- 30 g Zucker
- 300 ml Milch
- 40 g Butter (für die Pfanne)
- 30 g Rosinen
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Puderzucker zum Bestreuen
Zuerst in einer Schüssel Mehl, Zucker, Salz und Dotter mit der Milch zu einem glatten, dickflüssigen Teig verrühren. Ganz wichtig ist nun in einer anderen Schüssel das Eiklar sehr steif zu schlagen und den Eischnee zu dem dickflüssigen Teig dazu zu geben. Dann vorsichtig (!!) unterrühren und in einer flachen, eingefetteten Pfanne anbacken. Anschließend die Pfanne in ein vorgeheiztes Backrohr bei mäßiger Hitze (Heißluft ca. 180°C) für 10-12 Min. fertig backen – bis der Kaiserschmarrn leicht goldbraun ist. Zum Schluss mit zwei Gabeln in unregelmäßige Stücke reißen. Manche machen dies auch bereits, wenn der Kaiserschmarrn noch in der Pfanne ist und geben dann die kleinen Stücke ins Backrohr und backen sie fertig. Kurz bevor der Kaiserschmarrn fertig ist, werden noch Rosinen dazugegeben und das Ganze noch einmal kurz erwärmt.
Den Kaiserschmarrn auf Tellern anrichten, mit Zucker bestreuen und mit beliebigem Kompott oder auch Apfelmus servieren. Auch Mandelplättchen oder Beeren passen gut dazu.
8. Apfelstrudel mit Vanillesoße
Vom Apfelstrudel gibt es sehr viele regionale Abwandlungen und Rezepte. So gibt es zum Beispiel Apfelstrudel aus der Auflaufform oder auf dem Blech, mit Nüssen oder ohne, aus Blätter- oder Quarkteig.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen ein Rezept auf dem Blech, da dieser optisch besonders schön aussieht.
Zutaten für 4 Personen:
Für den Teig:
- 250 g Mehl
- 2 EL Butter, zerlassen
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- 100 ml lauwarmes Wasser
Für die Füllung:
- 1 kg feste, säuerliche Äpfel (z.B. Elstar)
- 1 unbehandelte Zitrone, deren abgeriebene Schale
- 2 EL Zitronensaft
- 3 EL Pinienkerne, gestiftelte Mandeln oder gehackte Nüsse
- 100 g Rosinen (in etwas Wasser oder Rum eingeweicht)
- 70 g Zucker
- ½ TL Zimt
Für den Teig: Mehl auf dem Backbrett häufen, eine Mulde eindrücken, 2 EL zerlassene Butter, Ei und eine Prise Salz hineingeben. Dann verkneten, sodass ein geschmeidiger Teig entsteht. Nach und nach 100 ml Wasser hinzufügen und zu einer Kugel formen. Wichtig ist, dann den Teig mit Öl zu bepinseln und 30 Minuten unter einem Küchentuch ruhen zu lassen.
Für die Füllung:
Äpfel schälen und in dünne Scheiben schneiden, dabei Kerngehäuse entfernen. Dann mit abgeriebener Zitronenschale, 2 EL Zitronensaft und Nüssen oder Mandeln, Zucker und Zimt mischen. Es können auch Rosinen hinzugefügt werden.
Nachdem der Teig geruht hat, ein großes Küchentuch mit Mehl bestäuben, platt drücken und dann entweder mit dem Nudelholz ausrollen oder mit den Händen „ausziehen“ bis der Teig so dünn ist, dass das Küchentuch durchscheint. Dann mit zerlassener Butter bestreichen, ggf. mit Semmelbröseln bestreuen und die Apfelmischung darauf geben. Wichtig ist, dass 2-3 cm vom Rand ausgelassen werden. Anschließend die Schmalseiten bis zur Füllung einschlagen und mit Hilfe des Küchentuches den Teig zügig aufrollen. Mit nach unten gerichteter Nahtstelle auf ein Backblech geben und mit reichlich Butter bestreichen. Das Ganze muss dann bei 200 Grad Ober- und Unterhitze im vorgeheizten Backofen etwa 1 Std. gebacken werden.
Serviert wird der Apfelstrudel klassisch mit Puderzucker bestäubt und mit Schlagsahne oder Vanillesoße.
Optional: Die Rosinen können wahlweise vorher in Rum eingelegt werden. Das Paniermehl kann vorher goldbraun angeröstet werden, dann schmeckt es noch besser. Der Apfelstrudel kann für die Optik vor dem Backen noch mit einem Messer quer eingeschnitten werden.
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