Wiesn Lebkuchenherzen – Ursprung & Rezept der süßen Leckereien

Oktoberfest Lebkuchenherz Rezept & Geschichte

Schon seit vielen Jahrzehnten ist der Lebkuchen als Weihnachtsgebäck nicht mehr wegzudenken. Schon der leckere Geruch aus verschiedenen Gewürzen und Aromen auf dem Weihnachtsmarkt reicht aus, um die Vorfreude in uns zu wecken. Doch nicht nur zu Weihnachten sind die fein schmeckenden Lebkuchen beliebt, sondern auch schon im September auf dem Oktoberfest. Ob als Liebeserklärung, zum Necken mit frechen Sprüchen oder einfach nur als Mitbringsel, das Lebkuchenherz ist ein Verkaufsschlager auf der Wiesn. Überall auf dem Oktoberfestgelände findet man die mit Herzen üppig behängten Süßigkeitenbuden. Herzen in den wildesten Farben oder ganz dezent in blau-weiß, von klein bis ganz groß. Doch warum gibt es am Oktoberfest ausgerechnet Lebkuchenherzen? Im Folgenden erfahren Sie die Geschichte der Oktoberfest Lebkuchenherzen und erhalten dazu noch ein Rezept, sodass Sie sie ganz einfach zu Hause selbst machen können, für ein ganz persönliches Geschenk mit eigenem Sprüchlein.

Lebkuchenherzen Wiesn
Vielerlei Lebkuchen in bunten Farben mit verschiedenen Sprüchen – für jeden das passende Herz. Wie wär’s mit „Lausdirndl“, „Spatzl“ oder klassisch mit „Hab dich lieb“?

 

Was ist die Herkunft und der Ursprung der Lebkuchen?

Die ersten Honigkuchen fand man bereits 350 vor Christus: bei den alten Ägyptern. Dort entdeckte man die „honiggesüßten Kuchen“ als Grabbeigaben. Dazu wurde Honig auf einen Kuchen gestrichen, der dann mit dem Kuchen mitgebacken wurde. Damals wurde der Lebkuchen nicht nur zur Weihnachtszeit verzehrt, sondern auch zu Ostern oder anderen Zeiten. Die Lebkuchen galten damals als Fastenspeise und wurden z. B. zu Starkbier serviert. Auch bei den Römern wurde die würzige Leckerei gebacken, jedoch nicht nur um sie zu essen, sondern weil sie an magische Kräfte der Zutaten glaubten. Die heutigen Lebkuchen haben ihren Ursprung in Belgien, die dort im 12. Jahrhundert in der Gemeinde Dinant erfunden wurden. Daraufhin siedelten sich Lebkuchenhersteller nach und nach im 16. Jahrhundert an den Hauptproduktionszentren in Städten wie Nürnberg, Köln, Augsburg und Ulm an. Diese Städte erfuhren großen wirtschaftlichen Aufschwung, waren damals große Handelszentren und konnten somit die Lebkuchenbäcker immer ausreichend mit den Gewürzen aus fernen Ländern versorgen. Auch waren die klimatischen Verhältnisse und die Bodenbeschaffenheit dieser Orte besonders gut zur Bienenzucht geeignet, da für die Herstellung von Lebkuchen der Honig sehr wichtig war. Verfeinert wurden die Lebkuchen mit Nüssen, Mandeln (Symbol für Tod und Auferstehung), Gewürzen und Heilkräutern. Man verwendete Anis, Kardamom, Muskat, Koriander, Nelken und schwarzen Pfeffer. Da das Gebäck als gesund, heilend, verdauungsfördernd und appetitanregend galt, wurden sie lange Zeit in Klöstern gebacken. Vor dem 16. Jahrhundert wurden die Kuchen in Ton-, später in Holz- und Steinmodeln geformt auch wurden schon Oblaten bestrichen. Um 1840, mit Erfindung der Dampfmaschine, konnte das Gebäck in größeren Mengen maschinell produziert werden.

 

Warum heißt der Lebkuchen „Lebkuchen“?

Woher der Lebkuchen seinen Namen hat, ist nicht ganz klar. Ob der Begriff „Lebkuchen“ auf die Vorsilbe „Laib“ zurückgeht oder auf den „Labekuchen“, darüber sind sich die Historiker nicht einig. Auch ist es möglich, dass er seinen Ursprung im lateinischen libum hat. Das bedeutet soviel wie Fladen oder Opferkuchen.

 

Warum Lebkuchen zur Weihnachtszeit?

Wie schon erwähnt, galt das süße Gebäck früher, anders als heute, nicht als Süßigkeit, sondern als Heil- und Fastenspeise. Weshalb sie besonders in den Wochen vor Weihnachten, früher in einer Zeit der Besinnung, Buße und Umkehr, verzehrt wurden. Im mittelalterlichen Advent gab es den Brauch, dass auf Bauernhöfen die Rollen getauscht wurden und aus Mägden und Knechten Herrschaften wurden und die Herrschaft ihre Dienstleute bediente. Dazu wurden die Lebkuchen gebacken und an alle Hausbewohner, an Gäste und an Arme verteilt.

Oktoberfest Lebkuchenherz Rezept & Geschichte
Früher wurden Lebkuchen, anders als heute, nicht als Süßigkeit, sondern als Heil- und Fastenspeise besonders in der Vorweihnachtszeit verzehrt.

 

Wie wurden Lebkuchen bzw. Lebkuchenherzen zum Oktoberfest Verkaufsschlager?

Die mit Sprüchen verzierten Lebkuchenherzen gehen auf einen Münchner zurück. Vor ca. 35 Jahren belieferte Gustav Teschernich mit seinem Bäckereibetrieb die Händler auf dem Oktoberfest und gilt als Begründer des süßen Wiesn-Kultes. Außerdem gaben er und seine Frau dem Wiesn-Herz die typische Form. Zuerst Schokoladenlebkuchen, dann glasierte, da die oft noch warmen Temperaturen im September die Schokolade zerlaufen ließen. Auch vermutlich, um verschmierte Dirndlblusen und Trachtenhemden zu vermeiden. Ursprünglich war Tschernichs Intention eine kleine Form der Poesie auf die Lebkuchenherzen zu bringen. Heute steht oft nur noch ein kurzes „Spatzl“ oder „Lausbua“ auf den Herzen. Jedoch bieten auch viele Stände auf der Wiesn an, individuelle Sprüche auf die Herzen zu schreiben. Wer sich dennoch poetisch auf den selbst gebackenen Lebkuchenherzen ausleben will, um sie beispielsweise als süße kleine Überraschung zu verschenken, für den haben wir hier ein erfolgssicheres Rezept.

Oktoberfest Lebkuchenherz Rezept & Geschichte
Ob als Liebeserklärung, zum Necken mit frechen Sprüchen oder einfach nur als Mitbringsel, das Lebkuchenherz ist ein Verkaufsschlager auf der Wiesn.

Lebkuchenherzen wie auf der Wiesn selber backen      

Arbeitszeit:      20 min

Backen:           15 min

Ruhen:            ca. 4 Std. – 8 Std.

Niveau:           Einfach

Für den Teig:

  • 500 g Mehl
  • 125 g Butter
  • 250 g Honig
  • 1 Ei
  • 100 g brauner Zucker
  • 1 EL Kakaopulver, ungesüßt
  • 1 EL Lebkuchengewürz
  • 1 TL Backpulver

 

Für die Eiweißspritzglasur mit Trockeneiweiß

  • 500 g Puderzucker, fein gesiebt
  • 3 EL Trockeneiweiß
  • 6 EL Wasser

oder

Alternativ für die Eiweißspritzglasur mit frischem Eiweiß

  • 500 g Puderzucker, fein gesiebt
  • 2 ganz frische Bio Eiweiß
  • 1 EL Zitronensaft

 

Außerdem

  • Für die Zuckerschrift eine Lochtülle mit 4 mm
  • Für die Zuckersternchen eine mittelgroße Sterntülle
  • Mehrere Spritzbeutel
  • Lebensmittelfarbe
  • Schokoladenglasur nach Bedarf

 

Zuerst Butter, Honig, Zucker, Lebkuchengewürz und Kakao in einem Topf langsam erhitzen. Sobald sich eine glatte Masse gebildet hat, Topf vom Herd nehmen und alles abkühlen lassen.

Anschießend Mehl und Backpulver in eine Schüssel sieben und in einer kleinen Mulde Eier, Salz und Honigmasse hinzugeben und zu einem Teig kneten. Dann den Teig einige Stunden in einer zugedeckten Schüssel gehen lassen.

Danach auf ein Stück Pappe eine Herzform (oder natürlich auch jedes andere Motiv) malen und ausschneiden. Großflächig Mehl auf der Arbeitsfläche verteilen und den Teig etwa 1 cm dick ausrollen. Die Vorlagen auflegen und mit einem Messer ausschneiden. Alternativ können auch große Herzausstecher benutzt werden. Anschließend auf den Backblechen verteilen und bei 200°C im vorgeheizten Backofen etwa 12 bis 15 Minuten backen. Dann abkühlen lassen.

Nun zur Verzierung:

Für die Eiweißspritzglasur das Eiweiß mit einem Handmixer zu Eischnee schlagen und Puderzucker dazu rühren, bis die Masse spritzfest ist. Eventuell noch etwas mehr Puderzucker hinzufügen, wenn die Glasur dicker sein soll oder tröpfchenweise Wasser oder Zitronensaft hinzugeben, wenn sie zu fest geworden ist. Den Zuckerguss in einen Spritzbeutel geben und die Lebkuchenherzen nach Belieben dekorieren. Wer möchte, kann den Zuckerguss auch portionieren und mit Lebensmittelfarbe unterschiedlich einfärben. Mit einer Sterntülle können abwechselnd weiße und blaue Tupfen am Rand der Herzchen gespritzt werden. Mit der Variante mit Trockeneiweiß sind die Lebkuchen länger haltbar. Vor der Eiweißverzierung können die Lebkuchen auch in Schokolade getaucht werden.

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Natürlich hatte jeder Lebkuchenbäcker seine eigenen, streng gehüteten Rezepte, die bis heute nur innerhalb der Familie weitergegeben werden. Mit den Jahrhunderten wandelten sich die Rezepte und es gibt heute viele regional unterschiedliche Rezepte, oben stellten wir Ihnen unser liebstes Rezept vor. Wir von Tischreservierung-Oktoberfest wünschen schöne Feiertage und einen gesunden und guten Rutsch in’s Jahr 2023. Falls Sie noch auf der Suche sind nach Geschenken oder Gutscheinen für Mitarbeiter, so finden Sie in unserem Online Shop eine Reihe von Tischreservierungen für’s Oktoberfest 2023.

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